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Was ist Resilienz – und wie kannst du sie stärken?

  • Autorenbild: Claudia Weidinger
    Claudia Weidinger
  • 28. Okt.
  • 6 Min. Lesezeit

Teil 4 der Blogserie „Selbstfürsorge & Resilienz – Innere Stärke im Alltag leben“


Im Leben lassen sich Krisen, Rückschläge oder herausfordernde Phasen nicht immer vermeiden. Doch warum gehen manche Menschen scheinbar gestärkter aus solchen Situationen hervor, während andere lange mit den Folgen kämpfen? Die Antwort liegt in einem Begriff, der in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen hat: Resilienz.

Resilienz beschreibt die seelische Widerstandskraft – unsere Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen zu meistern, ohne langfristig daran zu zerbrechen. Die gute Nachricht: Resilienz ist kein seltenes Talent, das nur wenigen in die Wiege gelegt wurde. Sie ist ein innerer Muskel, den jeder Mensch trainieren kann.


Frau in einer Hängematte
Gelassenheit ist gelebte Resilienz.


Inhalte:






  1. Definition: Resilienz als seelisches Immunsystem


Stell dir Resilienz wie ein seelisches Immunsystem vor. So wie dein körperliches Immunsystem Viren oder Bakterien abwehrt, hilft dir deine psychische Widerstandskraft, mit inneren und äußeren Belastungen umzugehen.

Der Begriff stammt ursprünglich aus der Materialforschung und beschreibt die Fähigkeit eines Körpers, nach starker Verformung wieder in seinen Ursprungszustand zurückzukehren. Übertragen auf die Psyche bedeutet das: Auch nach belastenden Erfahrungen können wir wieder in unsere innere Balance finden – und manchmal sogar gestärkt daraus hervorgehen.

Typische Merkmale resilienter Menschen sind:

  • Sie lassen sich von Rückschlägen nicht dauerhaft aus der Bahn werfen.

  • Sie behalten auch in schwierigen Situationen eine gewisse Handlungsfähigkeit.

  • Sie sehen Herausforderungen als Teil des Lebens – nicht als persönliches Versagen.

Doch was oft wie innere Stärke aussieht, ist in Wahrheit das Ergebnis von Entwicklung, Erfahrung und innerer Arbeit.


Yogaunterricht
In der Ruhe liegt die Kraft – Resilienz beginnt, wenn du dir erlaubst, einfach zu sein.

  1. Resilienz ist erlernbar – nicht angeboren!


Entgegen einem weit verbreiteten Mythos ist Resilienz nicht einfach eine angeborene Eigenschaft. Natürlich bringen manche Menschen von Haus aus eine gewisse emotionale Stabilität oder ein positives Temperament mit. Doch der größere Teil unserer Widerstandskraft ist erlernt – durch Erziehung, Lebenserfahrungen und bewusste Entwicklung.

Das bedeutet: Auch wenn du dich aktuell vielleicht eher als „sensibel“ oder „verletzlich“ empfindest – du kannst lernen, mit Belastungen besser umzugehen. Resilienz ist formbar.

Der Schlüssel dazu liegt in:

  • der Art, wie du mit Stress, Druck oder Veränderungen umgehst,

  • deinen inneren Überzeugungen und Glaubenssätzen,

  • deiner Fähigkeit, dich selbst zu regulieren – emotional und mental.

Therapie, Coaching oder gezieltes Selbstreflexionstraining können dabei wertvolle Unterstützung bieten.


Baby mit Rechenschieber
Resilienz ist nicht angeboren, sie kann gelernt werden.


  1. Die 7 Säulen der Resilienz nach aktuellen Erkenntnissen


In der modernen Resilienzforschung haben sich sieben Kernfaktoren herauskristallisiert, die als „Säulen der Resilienz“ gelten. Sie beschreiben Eigenschaften und Kompetenzen, die besonders resilienten Menschen gemeinsam sind – und die sich gezielt fördern lassen.


1. Akzeptanz

Der erste Schritt, um mit Krisen umgehen zu können, ist das Annehmen dessen, was ist. Resiliente Menschen kämpfen nicht (dauerhaft) gegen die Realität an, sondern versuchen, sie zu verstehen – auch wenn sie unangenehm ist.

Übung: Frag dich in schwierigen Momenten: Was liegt in meiner Kontrolle – und was nicht?


2. Optimismus

Hier geht es nicht um naives Schönreden, sondern um eine zuversichtliche Grundhaltung: Ich glaube daran, dass ich eine Lösung finden werde. Optimismus hilft dabei, handlungsfähig zu bleiben – selbst unter Druck.

Tipp: Achte auf deine innere Sprache: Sagst du dir „Das schaffe ich nie“ – oder eher „Ich weiß noch nicht, wie, aber ich finde einen Weg“?


3. Selbstwirksamkeit

Selbstwirksamkeit bedeutet: Ich kann etwas bewirken. Menschen mit einem starken Selbstwirksamkeitserleben erleben sich nicht als hilflose Opfer – sondern als aktive Gestalter ihres Lebens.

Stärkung: Setze dir kleine, erreichbare Ziele – und feiere jeden Erfolg.


4. Eigenverantwortung

Verantwortung für die eigenen Gefühle, Entscheidungen und Reaktionen zu übernehmen, ist ein zentraler Bestandteil von Resilienz. Es bedeutet nicht, sich selbst die Schuld zu geben – sondern die eigene Reaktion in die Hand zu nehmen.

Reflexionsfrage: Wie kann ich in dieser Situation Verantwortung für mein Wohlbefinden übernehmen?


5. Netzwerkorientierung

Resiliente Menschen haben oft stabile soziale Beziehungen. Sie wissen: Ich muss nicht alles allein schaffen. Unterstützung anzunehmen ist kein Zeichen von Schwäche – sondern ein Ausdruck innerer Reife.

Impuls: Wen in deinem Umfeld kannst du um Hilfe bitten – ohne schlechtes Gewissen?


6. Lösungsorientierung

Anstatt sich im Problem zu verlieren, richten resiliente Menschen ihren Blick auf mögliche nächste Schritte. Sie suchen nach Handlungsspielraum – auch wenn er klein ist.

Frage dich: Was wäre jetzt ein erster kleiner Schritt in Richtung Lösung?


7. Zukunftsorientierung

Auch in der Krise denken resiliente Menschen an „danach“. Sie behalten ihre Werte und Ziele im Blick – und geben nicht auf, auch wenn es schwer ist.

Tipp: Visualisiere dein Leben in einem Jahr. Was möchtest du bis dahin wieder aufgebaut oder gestärkt haben?


Jugendliche im Caprio
Resilienz wächst dort, wo du dir Raum zum Atmen und Träumen schenkst.

  1. Fazit: Resilienz ist ein Weg – kein Zustand

Resilienz bedeutet nicht, nie zu zweifeln, zu fallen oder zu straucheln. Es bedeutet, wieder aufzustehen – mit der Zuversicht, dass du wachsen kannst. Die 7 Säulen sind dabei kein starres Konzept, sondern eine Einladung zur Selbstreflexion und Entwicklung.

Vielleicht bist du schon heute widerstandsfähiger, als du glaubst. Und vielleicht ist genau jetzt der richtige Moment, deine innere Stärke bewusst weiterzuentwickeln.


Mann steht auf einem Berggipfel
Resilienz bedeutet, den Weg zu gehen – Schritt für Schritt – und am Ende zu erkennen, wie weit du schon gekommen bist.
  1. FAQs

Was bedeutet Resilienz eigentlich?

Resilienz bezeichnet die innere Widerstandskraft eines Menschen – also die Fähigkeit, Krisen, Stress und Rückschläge zu bewältigen und gestärkt daraus hervorzugehen. Resiliente Menschen können sich besser an Veränderungen anpassen und bleiben auch in schwierigen Zeiten handlungsfähig.

Warum ist Resilienz so wichtig?

Resilienz schützt vor psychischer Überlastung und Burnout. Wer seine Resilienz stärkt, geht gelassener mit Stress um, bleibt emotional stabiler und kann Herausforderungen besser meistern – sowohl im Beruf als auch im Privatleben.

Kann man Resilienz lernen oder ist sie angeboren?

Resilienz ist trainierbar. Auch wenn genetische oder biografische Faktoren eine Rolle spielen, kann jeder Mensch seine seelische Widerstandskraft durch bewusstes Training und Achtsamkeit stärken. Es ist ein Prozess, der mit Selbstreflexion und Selbstfürsorge beginnt.

Wie kann ich meine Resilienz im Alltag stärken?

Du kannst deine Resilienz fördern, indem du:

  • realistische Ziele setzt,

  • dich regelmäßig entspannst und achtsam bist,

  • soziale Kontakte pflegst,

  • negative Gedanken überprüfst,

  • und auf deine körperliche Gesundheit achtest. Kleine, konsequente Schritte haben oft die größte Wirkung.

Welche Rolle spielt Selbstfürsorge für Resilienz?

Selbstfürsorge ist die Basis für Resilienz. Wer gut für sich selbst sorgt – körperlich, emotional und mental – hat mehr Energie, um mit Stress umzugehen und Herausforderungen zu meistern. Achtsame Pausen, gesunde Ernährung und emotionale Grenzen sind zentrale Bausteine.

Gibt es Übungen, um Resilienz gezielt zu trainieren?

Ja, beliebte Übungen sind das Führen eines Dankbarkeitstagebuchs, Atemübungen zur Stressreduktion, positive Selbstgespräche und das Reflektieren vergangener Erfolge. Diese Methoden stärken das Selbstvertrauen und die emotionale Stabilität nachhaltig.

Wie erkenne ich, dass meine Resilienz wächst?

Du merkst eine gestärkte Resilienz daran, dass du in stressigen Situationen ruhiger bleibst, dich schneller von Rückschlägen erholst und optimistischer in die Zukunft blickst. Auch deine Beziehungen werden stabiler, weil du bewusster mit Emotionen und Grenzen umgehst.

Welche typischen Fehler schwächen die Resilienz?

Häufige Fehler sind: Überforderung durch Perfektionismus, das Ignorieren eigener Bedürfnisse, fehlende Pausen und negative Selbstgespräche. Wer lernt, sich selbst mit Mitgefühl zu begegnen, stärkt automatisch seine innere Widerstandskraft.

Wann sollte ich professionelle Unterstützung suchen, um meine Resilienz zu stärken?

Wenn Stress oder Krisen anhaltend belasten, Schlafprobleme auftreten oder der Alltag schwer bewältigbar wird, kann professionelle Begleitung – etwa durch Coaching oder Therapie – helfen, Resilienz gezielt aufzubauen und neue Bewältigungsstrategien zu erlernen.




  1. Bereits in dieser Reihe erschienen:




Der nächster Artikel in der Serie: "Selbstmitgefühl lernen: Wie du dich selbst wie einen guten Freund behandelst" erscheint in Kürze.


  1. Über mich: Claudia Weidinger - Heilpraktikerin für Psychotherapie

Mein Name ist Claudia Weidinger. Ich bin Heilpraktikerin für Psychotherapie mit eigener Praxis in Bayreuth – und begleite Menschen dabei, mehr innere Ruhe, Klarheit und Selbstvertrauen zu entwickeln.

In meiner Praxis biete ich einen geschützten Raum, in dem Sie sich mit Ihren Gedanken und Gefühlen ehrlich auseinandersetzen dürfen – in Ihrem eigenen Tempo und ohne Bewertung.

Frau mit blonden Haaren und weißer Bluse

Ziel ist es, belastende Muster zu erkennen, emotional zu entlasten und neue Wege für ein erfüllteres Leben zu finden. Ein besonderer Schwerpunkt meiner Arbeit liegt auf der Begleitung bei Ängsten, Zwängen und gedanklicher Überlastung. Darüber hinaus unterstütze ich Menschen in Lebenskrisen, bei innerer Unruhe, Erschöpfung oder dem Wunsch nach persönlicher Entwicklung.


Ich arbeite ganzheitlich, lösungsorientiert und individuell – mit Methoden aus der Gesprächstherapie, Achtsamkeit sowie systemischen Ansätzen. Gemeinsam schauen wir, was Sie stärkt – und was Ihnen hilft, Schritt für Schritt wieder Vertrauen in sich selbst und das Leben zu gewinnen.



Terminvereinbarung:

📞 0921/79326604

📍 Rathstraße 17, 95444 Bayreuth


Ich freue mich darauf, Sie auf Ihrem Weg zu begleiten – mit Herz, Klarheit und echtem Interesse an Ihrem Wohlbefinden.


 
 
 

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