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Depressionen: Hilfe zur Selbsthilfe

  • Autorenbild: Claudia Weidinger
    Claudia Weidinger
  • 10. Juli
  • 8 Min. Lesezeit

Eine Depression ist mehr als ein vorübergehendes Stimmungstief. Sie beeinflusst Ihr Denken, Fühlen und Handeln – und oft auch Ihr Selbstbild. Viele Betroffene erleben eine tiefe Hilflosigkeit und verlieren das Vertrauen in sich selbst. Doch es gibt Wege, wieder ins seelische Gleichgewicht zu finden. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Hilfe zur Selbsthilfe bei Depressionen konkret aussehen kann – fundiert, alltagsnah und motivierend.


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Das Wichtigste in Kürze

  • Depressionen äußern sich durch Symptome wie Antriebslosigkeit, Schlafstörungen und soziale Isolation.

  • Hilfe zur Selbsthilfe bedeutet, eigene Strategien zur Bewältigung zu entwickeln.

  • Selbstwirksamkeit, Bewegung, Achtsamkeit und Tagesstruktur spielen eine zentrale Rolle.

  • Auch ein Heilpraktiker für Psychotherapie kann Sie professionell und ganzheitlich begleiten.


Inhaltsübersicht



  1. Was ist eine Depression?


Eine Depression ist weit mehr als nur eine „schlechte Phase“ oder ein paar Tage schlechter Stimmung. Sie betrifft das gesamte Erleben eines Menschen – emotional, gedanklich, körperlich und sozial. Die Erkrankung kann sich schleichend entwickeln oder plötzlich auftreten, und sie zeigt sich bei jeder Person in einer etwas anderen Form.


Typische Symptome einer Depression sind unter anderem:

  • Tiefe Antriebslosigkeit – selbst einfache Tätigkeiten wie Zähneputzen oder Einkaufen erscheinen mühsam

  • Verlust an Freude und Interesse – Dinge, die früher Spaß gemacht haben, fühlen sich leer an

  • Gedankenkreisen, oft negativ gefärbt, kombiniert mit Konzentrationsschwierigkeiten

  • Schlafstörungen – sowohl Einschlafprobleme als auch nächtliches Aufwachen oder Durchschlafen bis in den Nachmittag

  • Veränderter Appetit – kein Hunger oder kompensatorisches Essen

  • Schuld- und Wertlosigkeitsgefühle, häufig in Verbindung mit übermäßiger Selbstkritik

  • Gefühl innerer Leere oder Gefühllosigkeit – manche Betroffene sagen: „Ich fühle nichts mehr.“


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  1. Warum der Weg aus der Depression Zeit braucht


Vielleicht fragen Sie sich, warum es so lange dauert, bis es besser wird. Der Grund ist einfach: Eine Depression entsteht meist über einen längeren Zeitraum – etwa durch dauerhaften Stress, Überforderung, innere Konflikte oder traumatische Erlebnisse. Ebenso braucht auch die Heilung Zeit, Geduld und Mitgefühl mit sich selbst.


Das Gehirn gewöhnt sich an depressive Muster – wie an Trampelpfade im Denken. Neue, gesunde Bahnen müssen durch wiederholte positive Erfahrungen geschaffen werden. Das geschieht nicht über Nacht, sondern Schritt für Schritt. Jeder kleine Fortschritt ist dabei ein Zeichen von Stärke und Heilung.


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3. Hilfe zur Selbsthilfe: Was bedeutet das?

Viele Betroffene fühlen sich in ihrer Depression hilflos. Der Alltag erscheint überwältigend, und selbst kleine Aufgaben scheinen unmöglich. In dieser Situation kann das Konzept der Hilfe zur Selbsthilfe sehr wertvoll sein. Es bedeutet: Sie lernen Schritt für Schritt, sich selbst wieder zu unterstützen. Nicht allein – aber aus eigener Kraft.


Dabei geht es nicht darum, sich mit Floskeln wie „Denk einfach positiv“ oder „Reiß dich zusammen“ zu motivieren. Im Gegenteil:


🚫 Hilfe zur Selbsthilfe ist nicht:

  • Ein Ersatz für ärztliche oder psychotherapeutische Hilfe

  • Ein Appell an Ihre Disziplin

  • Ein Verdrängen von schwierigen Gefühlen


✅ Hilfe zur Selbsthilfe ist:

  • Ein Prozess der Wiederannäherung an sich selbst

  • Ein Training in Selbstmitgefühl und Selbstwirksamkeit

  • Ein Weg, sich in kleinen Schritten wieder zu stabilisieren


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  1. Erste Schritte zurück ins Leben

Wenn Sie an einer Depression leiden, kann es schwer sein, den Tag überhaupt zu beginnen. Das Aufstehen fühlt sich an, als müssten Sie einen Berg erklimmen. Vieles, was anderen leichtfällt – duschen, einkaufen, eine Nachricht schreiben – erscheint plötzlich unendlich weit entfernt.


Deshalb ist es wichtig, sich nicht zu überfordern. Statt sich mit langen To-do-Listen unter Druck zu setzen, hilft es oft mehr, den Tag in kleine, klare Einheiten zu gliedern. Beginnen Sie mit dem, was möglich ist – nicht mit dem, was „eigentlich“ sein sollte.


Eine kleine Orientierung kann sein:

  • Stehen Sie zu einer festen Uhrzeit auf, unabhängig davon, wie Sie sich fühlen.

  • Öffnen Sie das Fenster, lassen Sie Licht und frische Luft herein.

  • Ziehen Sie sich an – auch wenn Sie das Haus nicht verlassen.

  • Trinken Sie ein Glas Wasser und setzen Sie sich an einen festen Ort für den Tagesbeginn.

  • Schreiben Sie am Abend einen Satz auf: Was war heute ein Lichtblick?


Es geht nicht um Leistung. Es geht darum, wieder eine Verbindung zu sich selbst herzustellen.


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  1. Selbstwirksamkeit erkennen und stärken


Der Begriff „Selbstwirksamkeit“ stammt aus der Psychologie und beschreibt die innere Überzeugung, selbst Einfluss auf das eigene Leben nehmen zu können. Für viele Menschen mit Depressionen ist genau dieses Gefühl verloren gegangen. Alles wirkt wie ferngesteuert, fremdbestimmt, sinnlos.


Doch Selbstwirksamkeit ist nichts Abstraktes – sie lässt sich konkret erleben. Und mit jedem noch so kleinen Erfolg, mit jeder getroffenen Entscheidung wächst sie ein Stück zurück.

Ein Beispiel: Sie beschließen, heute 10 Minuten spazieren zu gehen – obwohl Sie keine Energie spüren. Sie tun es trotzdem. Danach können Sie sagen: Ich habe gehandelt. Nicht, weil Sie sich gut fühlten, sondern weil Sie sich selbst etwas Gutes getan haben. Das ist Selbstwirksamkeit.


Auch das Schreiben eines Tagebuchs, in dem Sie Ihre Fortschritte – so klein sie sein mögen – dokumentieren, kann helfen, die eigene Wirksamkeit wieder sichtbar zu machen. Selbst Rückschläge haben in diesem Prozess ihren Platz. Sie bedeuten nicht, dass Sie versagt haben, sondern dass Sie auf dem Weg sind. Und: Der Weg darf kurvig sein.


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  1. Körper und Psyche ins Gleichgewicht bringen


Körper und Seele stehen in enger Wechselwirkung. Wenn Sie sich körperlich ausgezehrt, verspannt oder ständig müde fühlen, hat das unmittelbaren Einfluss auf Ihre Stimmung. Umgekehrt kann gezielte Bewegung, gesunde Ernährung oder ein besserer Schlafrhythmus helfen, Ihre seelische Stabilität zu fördern.


Dabei geht es nicht um Selbstoptimierung oder Sportprogramme. Sondern um achtsame, kleine Impulse, die Ihren Organismus dabei unterstützen, sich zu regulieren.

Ein Spaziergang, auch bei trübem Wetter, bringt Sie in Kontakt mit Ihrer Umgebung – und mit sich selbst. Eine warme Mahlzeit kann ein Akt der Fürsorge sein. Und wenn Sie sich abends regelmäßig zur gleichen Zeit ins Bett legen, signalisieren Sie Ihrem Körper: Du bist sicher, du darfst zur Ruhe kommen.


Oft sind es diese scheinbar banalen Veränderungen, die langfristig eine stabilisierende Wirkung entfalten. Je besser Ihr Körper versorgt ist, desto eher kann auch Ihre Psyche heilen.


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  1. Mit Gedanken und Gefühlen umgehen lernen


In einer depressiven Phase entstehen oft Gedanken, die schmerzhaft, abwertend oder ausweglos klingen. Typisch sind innere Sätze wie:

„Ich bin wertlos.“ „Ich werde das nie schaffen.“ „Alles ist sinnlos.“

Solche Gedanken kommen nicht aus dem Nichts – sie sind Ausdruck der Erkrankung. Doch das bedeutet nicht, dass sie wahr sind. Gedanken sind nicht immer Tatsachen. Sie sind oft gefärbt von unserer Stimmung, unserer Vergangenheit und unseren Prägungen.

Der erste Schritt ist, diese Gedanken bewusst zu erkennen, statt ihnen automatisch zu folgen. Das kann geübt werden – zum Beispiel mit einem Gedankenprotokoll. Notieren Sie, was Sie denken, wenn es Ihnen schlecht geht.


Dann stellen Sie sich folgende Fragen:

  • Was spricht dafür – und was dagegen?

  • Würde ich so mit einer Freundin sprechen, die sich schlecht fühlt?

  • Welche alternative Sichtweise wäre möglich – auch wenn sie sich noch fremd anfühlt?

Diese Reflexion hilft, inneren Abstand zu schaffen. Und sie öffnet die Tür zu einem neuen, freundlicheren inneren Dialog. Niemand muss seine Gedanken „wegdenken“. Aber Sie dürfen lernen, sie nicht mehr als unumstößliche Wahrheit zu betrachten.


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  1. Soziale Kontakte wieder aufbauen


Depression führt oft dazu, dass Menschen sich zurückziehen. Gespräche erscheinen zu anstrengend, der Gedanke, „eine Last zu sein“, hält viele davon ab, sich zu melden. Mit der Zeit wird es still – nach außen und nach innen. Doch genau diese Isolation verstärkt die Symptome.


Denn der Mensch ist ein soziales Wesen, auch – und gerade – wenn er leidet.

Es braucht nicht viel, um wieder einen ersten Schritt auf andere zuzugehen. Vielleicht schreiben Sie einer vertrauten Person eine kurze Nachricht, ohne viel zu erklären. Vielleicht greifen Sie spontan zum Telefon, auch wenn Sie nicht wissen, was Sie sagen sollen. Manchmal reicht es, einem Gegenüber einfach nur zuzuhören – oder zu sagen: „Ich wollte einfach kurz Hallo sagen.“


Auch Selbsthilfegruppen – ob im Ort oder online – können eine wertvolle Möglichkeit sein, sich in einem geschützten Rahmen mitzuteilen. Dort begegnen Ihnen Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, die verstehen – und nicht bewerten.


Wichtig ist nicht, wie groß der Kontakt ist. Wichtig ist, dass Sie ihn zulassen. Dass Sie spüren: Ich bin nicht allein. Schon ein kurzer Austausch, ein echtes Gegenüber, kann innere Mauern ins Wanken bringen. Soziale Nähe muss nicht laut sein. Sie darf leise beginnen. Und sie darf wachsen – in Ihrem Tempo.


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  1. Achtsamkeit und Selbstmitgefühl kultivieren


Achtsamkeit bedeutet, den gegenwärtigen Moment bewusst wahrzunehmen – ohne ihn zu bewerten. Gerade bei Depressionen, wo sich Gedanken oft um Vergangenes oder Zukünftiges drehen, kann Achtsamkeit helfen, wieder im Hier und Jetzt anzukommen.

Das muss nichts Großes sein. Vielleicht sitzen Sie auf einem Stuhl, spüren Ihre Füße auf dem Boden und richten Ihre Aufmerksamkeit für fünf Minuten ganz auf Ihren Atem. Oder Sie trinken bewusst eine Tasse Tee – mit allen Sinnen. Jede dieser kleinen Erfahrungen kann ein Anker sein.


Ein paar einfache Übungen:

  • Atembeobachtung: Atmen Sie ruhig ein und aus, ohne etwas verändern zu wollen.

  • Körperreise: Spüren Sie nacheinander Körperteile von Kopf bis Fuß.

  • Sinneswahrnehmung: Was sehen, hören, riechen Sie gerade – ohne zu bewerten?


Achtsamkeit ist die Grundlage – Selbstmitgefühl ist die Haltung dahinter. Statt sich innerlich zu kritisieren, üben Sie, sich selbst mit Verständnis zu begegnen. Sagen Sie sich: „Es ist in Ordnung, dass ich mich so fühle. Ich bin für mich da.“ Dieser Satz allein kann sehr viel verändern.


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  1. Wie ein Heilpraktiker für Psychotherapie helfen kann


Ein Heilpraktiker für Psychotherapie bietet ihnen eine individuell ausgerichtete Begleitung, bei der Sie als Mensch im Mittelpunkt stehen.

In einer therapeutischen Sitzung haben Sie Raum – für Ihre Geschichte, Ihre Gefühle, Ihre Fragen. Es geht darum zu verstehen und um Veränderung.


Was ein Heilpraktiker für Psychotherapie mitbringen kann:

Zeit und Präsenz 

– ohne Zeitdruck, ohne „Nummer im System“

Vielfältige Methoden wie Gesprächstherapie oder imaginative Verfahren

Begleitung auf Augenhöhe, die Ihre Stärken ebenso sieht wie Ihre Verletzlichkeit – Unterstützung bei der Entwicklung konkreter Selbsthilfe-Strategien


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11. FAQ – Häufige Fragen zur Selbsthilfe bei Depressionen


Wie lange dauert eine Depression?

Das ist von Mensch zu Mensch verschieden. Manche erleben eine depressive Phase über wenige Wochen, andere über Monate oder länger. Wichtig ist: Es ist keine Schwäche, sich Hilfe zu holen – sondern ein Zeichen von Stärke.

Woran erkenne ich, dass ich professionelle Hilfe brauche?

Wenn Ihre Stimmung über Wochen hinweg gedrückt ist, Sie keinen Antrieb mehr verspüren, sich sozial zurückziehen oder Gedanken an Sinnlosigkeit oder den Tod auftauchen, sollten Sie sich unbedingt Unterstützung holen – sei es beim Hausarzt, Psychotherapeuten oder Heilpraktiker für Psychotherapie. Frühzeitige Hilfe kann viel Leid verhindern.

Ich habe keine Kraft für Selbsthilfe – was kann ich tun?

Dann beginnen Sie mit dem allerkleinsten Schritt. Ein Glas Wasser. Drei bewusste Atemzüge. Ein kurzer Blick aus dem Fenster. Und: Sprechen Sie mit jemandem. Sie müssen diesen Weg nicht allein gehen. Nutzen Sie professionelle Hilfe über einen Heilpraktiker für Psychotherapie oder einen Psychotherapeuten.

Kann ich Angehörige in meine Bewältigung mit einbeziehen?

Ja, unbedingt. Menschen in Ihrem Umfeld möchten oft helfen, wissen aber nicht wie. Wenn Sie bereit sind, ein Stück Einblick zu geben, entsteht Raum für Verständnis und Unterstützung. Ein gemeinsames Gespräch, eine Begleitung zu einem Termin oder einfach nur ein „Ich bin da“ kann entlastend wirken – für beide Seiten.



12. Über mich – Claudia Weidinger


Ich bin Claudia Weidinger, Heilpraktikerin für Psychotherapie in Bayreuth, und begleite Menschen auf ihrem Weg durch seelische Krisen – mit Zeit, Wertschätzung und einem offenen Ohr.


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In meiner Praxis schaffen wir gemeinsam einen Raum, in dem alles da sein darf: Erschöpfung, Zweifel, Schmerz – aber auch Hoffnung, Mut und erste Schritte in Richtung Veränderung.


Mein Ansatz ist ganzheitlich und lösungsorientiert: Ich möchte Sie dabei unterstützen, wieder mehr innere Stabilität, Klarheit und Lebensfreude zu finden.


Sie müssen nicht allein kämpfen. Ich bin für Sie da – wertfrei, respektvoll und auf Augenhöhe.


📞 Terminvereinbarung: 0921 / 79326604

📍 Praxisadresse: Rathstraße 17, 95444 Bayreuth


 
 
 

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